Nikhil Biswas. Zeichnungen und Rollbilder aus Indien
- 15.05.1966 — 12.06.1966
- Nikhil Biswas
Die Ausstellung beruhte auf einer Bekanntschaft zwischen Biswas und dem Kunsthistoriker Diether Schmidt sowie dem Maler Karl-Erich Müller aus der DDR, die 1965 zur Triennale nach Bombay gereist waren. Im Gespräch mit der Kunsthistorikerin Angelika Weißbach beschrieb Schmidt rückblickend, dass sie „trotz aller widerspruchsvoller Gegensätze ein Gefühl der Verwandtschaft” zu Biswas gespürt und eine Nähe seiner Arbeiten zur Kunst in der DDR erkannt hätten. An der Organisation der Ausstellung, die später auch in Halle und Magdeburg gezeigt wurde, waren außerdem das Ministerium für Kultur der DDR sowie die Deutsch-Südostasiatische Gesellschaft in der DDR beteiligt. Zu sehen waren fünf große Rollbilder (Öl und Packpapier) und 25 Federzeichnungen Biswas. Begleitend zur Ausstellung erschien ein 18-seitiger deutsch-englischer Katalog, in dessen Vorwort es hieß: „Seine Blätter sind erfüllt von der dramatischen Gebärde des Kampfes und des Leids, der Auflehnung gegen Not und Gewalt und der Suche nach dem Licht. Er kleidet das Aktuelle in die uralten allegorischen Mythen Europas und Asiens. Christus ist ihm dabei ein Sinnbild des menschlichen schlechthin.”
Ausstellungskatalog: Nikhil Biswas: Calcutta [Ausstellung; Leonhardi-Museum Dresden, 15.5. - 12.6.1966 ; Kleine Galerie, Halle/Saale, 9.8.-2.9.1966 ; Grafikkreis im Deutschen Kulturbund, Magdeburg, Kammerspiele, vom 25. 9. bis 23.10.1966], Dresden 1966.
Literatur: Angelika Weißbach, Frühstück im Freien. Freiräume im offiziellen Kunstbetrieb der DDR. Die Ausstellungen und Aktionen im Leonhardi-Museum in Dresden 1963-1990. Dissertation Humboldt-Universität zu Berlin 2009, S. 82-83.
Im Bestand der SLUB/Deutsche Fotothek befinden sich diverse Fotografien von der Ausstellungseröffnung: Deutsche Fotothek